HERMETISMUS Ist eine philosophische und magische Richtung, die als eine in der Antike wurzelnde religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre gilt. Der Name geht zurück auf die sagenhafte Gestalt des Hermes Trismegistos (griechisch Ἑρμῆς Τρισμέγιστος, „dreifach größter Hermes), einer im ägyptischen Hellenismus entstandenen synkretistischen Verschmelzung des griechischen Gottes Hermes und des ägyptischen Gottes Thot, der als Verfasser der sogenannten hermetischen Schriften und als Urvater der Alchemie gilt.

Wie behauptet wird, ist nach hermetischer Tradition der Hermetismus das Wissen über die höchsten Geheimnisse der Natur.

Etwa im 12. Jahrhundert wurde der Hermetismus populär durch eine Reihe von Übersetzungen als eine Art Quintessenz aus der griechischen Philosophie, altägyptischer Alchemie und persischer Magie.

Die überlieferten hermetischen Schriften oder „Hermetika“ sind zwischen dem 1. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Das ist allerdings nur der Zeitraum, in der die Schriften zu der heute überlieferten Gestalt gefunden haben. Wie weit und wohin die Wurzeln der darin enthaltenen Lehren reichen, darüber besteht keine Einigkeit. Man hat Elemente altägyptischen, jüdischen und persisch-chaldäischen Glaubens, sowie platonischer, neuplatonischer und stoischer Lehren darin ausmachen können. Über die Gewichtung der genannten Anteile besteht allerdings kein Konsens.

Hermetisch kann man übersetzen als „verschlossen“, weil Geheimwissen grundsätzlich nicht für Jeden zugänglich ist.

Manche betrachten Hermetismus als Religion. Andere als magische und okkulte Bewegung. Im Grundsatz gilt als Vater des Hermetismus der ägyptische Gott Thot, also der Gott des Wissens und der Wahrheit.

Das besondere Ansehen der hermetischen Schriften beruht auf dem Glauben, dass es sich um Zeugnisse uralten Wissens handle, da man den sagenhaften Verfasser zumindest für einen Zeitgenossen des Moses hielt, womöglich sogar für einen Vorgänger. Diese Ansicht wurde gestützt durch Cicero, der in De natura deorum einen ägyptischen Merkur mit dem Gott Thot identifizierte, der den Ägyptern lange vor den Griechen und Römern die Schrift und Gesetze gebracht habe.

Nach der Überlieferung hat der altägyptische Gott Thot das gesamte universelle Wissen in 22 Kristallen verschlüsselt, die in Steintafeln innerhalb der ägyptischen Pyramiden versteckt wurden.